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Das deutsche Team zusammen mit den ugandischen Kolleginnen und Kollegen, die ausgebildet werden.

Über 2000 Patienten versorgt

12-köpfiges Team operierte zwei Wochen in Uganda – zum vierten Mal reiste der Rheiner Augenarzt Dr. Ralf Gerl im März mit seinem Team zum ehrenamtlichen Einsatz nach Uganda.

09.04.2015

12-köpfiges Team operierte zwei Wochen in Uganda

März 2015 / Zum vierten Mal reiste der Rheiner Augenarzt Dr. Ralf Gerl im März mit seinem Team zum ehrenamtlichen Einsatz nach Uganda. Die Stadt Kasana liegt im Regierungsbezirk Luwero mit rund 440.000 Einwohnern. Dort gibt es bis heute keinen Augenarzt und die nächste Augenklinik in der Hauptstadt Kampala ist rund 65 km entfernt.

Kerstin Ohme, medizinische Fachangestellte aus der Augenklinik Rheine, war zum ersten Mal mit dabei. „Uns standen nur eingeschränkt medizinische Mittel zur Verfügung und doch konnten wir unwahrscheinlich viel helfen“, zeigte sich Ohme beeindruckt und berichtete weiter: „In besonderer Erinnerung ist mir eine junge Frau, die durch einen Bindehauttumor ihr Auge nicht mehr schließen konnte und stark entstellt war. Ihr Strahlen nach der Operation war ein unglaubliches Erlebnis, das immer noch nachwirkt“.

Fünf Ärzte und sieben Assistentinnen und Assistenten des Augenklinikverbundes Dr. Gerl & Kollegen untersuchten innerhalb von zwei Wochen über 2000 Patienten. 226 wurden erfolgreich operiert. Die vorher blinden Patienten konnten danach wieder sehen.

„In den ersten Tagen haben wir fast ohne Pause von morgens 8 Uhr bis abends 23 Uhr so viele Patienten wie möglich versorgt“ erinnert sich Gerl an den intensiven Einsatz.

Die Ankunft der Mediziner war im Radio angekündigt worden und viele Patienten warteten schon tagelang vorher auf die Helfer.
Ihre Geduld zeigt die große Not der oft schon vollständig Blinden.
„Dank des mobilen Wasseraufbereitungssystems EVERS WATER WONDER® der Hopstener Firma Evers konnten wir die Wartenden mit keimfreiem Trinkwasser versorgen“, freut sich Gerl über die Spende von Werner Evers, der als Patient der Augenklinik Rheine auf das Engagement in Uganda aufmerksam wurde.

Der Graue Star und der Grüne Star sind weit verbreitet. Dies auch schon bei vielen jungen Ugandern. „Viele der Patienten, die zu uns kamen, waren bereits erblindet“, erklärt Gerl. Eine häufige Ursache sind Verletzungen, eine einseitige Ernährung sowie die hohe Lichtintensität gegen die sich viele Ugander nur unzureichend schützen: „Eine Sonnenbrille kostet dort ein Vermögen. Für viele  Ugander ein Jahresgehalt.

„Die meisten Patienten kamen aus einem Umkreis von 150 Kilometern“, berichtet Gerl weiter. „Eine Patientin, die im vergangenen Jahr 400 Kilometer zu Fuß aus Ruanda zur Operation gekommen war, kam diesmal per Motorrad zur Operation des zweiten Auges. Eine Lehrerin brachte fünf ihrer durch Verletzungen erblindeten Schüler von sehr weit zu uns. Allen Kindern konnte geholfen werden.“

Neben der direkten Versorgung von Augenerkrankungen durch das Team um Dr. Gerl ist die Weiterbildung junger ugandischer Augenärzte Ziel der Einsätze. Aus diesem Grunde wurden bereits Vorträge in der Universitäts-Augenklinik in Kampala gehalten und drei Augenärzte und drei Schwestern operativ weitergebildet. Hilfe zur Selbsthilfe ist langfristig das oberste Ziel.

Neben der operativen Korrektur von Augenkrankheiten ist auch die optische Korrektur von Sehfehlern bedeutend für die Lebensqualität. Aus diesem Grunde werden einheimische Optiker  ausgebildet, um später selbstständig Brillen auszumessen und anzupassen.

Finanziert wurde die Hilfe wieder durch den ehrenamtlichen Einsatz des Teams sowie private Spender und Sponsoren.

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