Afrika ganz nah gebracht
Benefizkonzert der Augenklinik im Fürstensaal des Ahauser Schlosses
06.03.2012
Ahaus. Afrika ist für viele Ahauser weit weg. Für das Ärzteteam der Augenklinik um Dr. Ralf Gerl ist dieser riesige Kontinent jedoch ganz nah. Zur Unterstützung ihres medizinischen Engagements in Äthiopien und in Uganda lud die Augenklinik am Sonntag bereits zum vierten Mal zu einem Benefizkonzert in den Fürstensaal des Schlosses ein. Musikalische Gäste waren Andrea van der Linde (Flügel), Tina Nijman-Hirte (Violine) und Hans Nijman (Flöte). Doch bevor die klassischen Werke von Corelli, Beethoven, Schumann, Gaubert und Doppler erklangen, berichtete Dr. Ralf Gerl (kleines Foto) von den bisherigen und den kommenden Aktivitäten in Uganda. Im April reist Ger! mit seinem Team nach Uganda für weitere Augenoperationen.
Der Besuch des ugandischen Staatssekretärs Dr. Kenya Mugisha in Ahaus und Ger!s Besuch der temporären Wirkungsstätte in Uganda haben die 14-tägige Aktion im kommenden April gut vorbereitet. . “Diese Fröhlichkeit und diese Dankbarkeit treiben uns voran. Mit 30 Euro schenken sie einem Blinden das Augenlicht zurück”, bat Gerl um finanzielle Unterstützung durch die knapp 150 Konzertbesucher. Doch vor der Spen- Hans Nijman (Flöte), Andrea van der Linde (Flügel), Tina Nijman (Violine). MLZ-Foto Meisel-Kemper de kam das musikalische Genussprogramm des Trios, d~s in der Pause durch ein kulinarisches Ange’ bot aus der Küche des Schlosshotels erweitert wurde. Norbert van der Linde moderierte das Konzert informativ. Mit der Triosonate in B-Dur von Arcangelo Corelli entführten die Musiker in die Zeit der italienischen Barockmusik, in der Corelli für die Violine entscheidende neue Akzente setzte. Die Leitstimme war deshalb für die Violine reserviert. Nijman-Hirte entlockte gemäß diesem musikalischen Auftrag die enorme Klangvielfalt ihres Instruments. Kantabilität und klassische Ausgewogenheit der beiden anderen Instrumentalisten verschmolzen zu einer virtuosen Interpretation.
Frühlingssonate Ludwig van Beethoven schrieb seine Frühlingssonate für Klavier und Violine. Die beschwingte Interpretation und das harmonische Spiel der gleichberechtigten Instrumente passten gut zu den aufkeimenden Frühlingsgefühlen des Monats März. Philippe Gaubert ist als Flötist und Komponist in die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts eingegangen. Eine seiner drei Sonaten für Flöte und Klavier schrieb er in den 1920er Jahren. Der Klangzauber dieser Instrumentierung paarte sich mit dem virtuosen Zusammenspiel von van der Linde und Nijman. Quirlig, pulsierend und expressiv wechselten sie sich in der Führung ihrer Instrumente ab. Ohne Bruch und unter Weiterführung der klanglichen Einheit überzeugten sie erneut durch meisterhafte Interpretation. Das Publikum bedankte sich einmal mehr mit begeistertem Applaus.
Elvira Meisel-Kemper/MZ