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Ophthalmologische Schlossgespräche

Ophthalmologische Schlossgespräche erfolgreich gestartet

„Nach so vielen Jahren hat sich das Ambiente des Barockschlosses Ahaus für unser Symposium sehr gut bewährt. Nun hat diese Veranstaltung, die wir seit 1992 jährlich durchführen, einen eigenen Namen“

09.07.2011

„Nach so vielen Jahren hat sich das Ambiente des Barockschlosses Ahaus für unser Symposium sehr gut bewährt. Nun hat diese Veranstaltung, die wir seit 1992 jährlich durchführen, einen eigenen Namen“, erklärt Dr. Ralf Gerl, Augenärztlicher Direktor und Gründer der Augenklinik Ahaus.

„Die Besucher sind aus dem gesamten Münsterland, Emsland, Ruhrgebiet und den Niederlanden angereist“, resümierte Gerl. Professor Dr. Martin Wenzel (Trier) führte in seiner bekannt kurzweiligen Art durch nahezu die gesamte Augenheilkunde abdeckende Themen. Die sehr gut verständliche Art der Vorträge war bezeichnend für alle Präsentationen.

Zur Einführung gab Wenzel einen historischen Abriss zu den heutzutage gebräuchlichen Begriffen des grauen und grünen Stars. Den anwesenden Ärzten waren die Fragen und die Verwechslung der grauen und grünen Stare bei den Patienten aus ihrem Alltag sehr gut bekannt. Fazit aus seinen umfangreichen Recherchen ist, dass die Krankheit Glaukom nichts mit der Farbe grün und dem Star zu tun hat.

Dr. Bechmann aus München erklärte seine Sicht zu den heutigen Möglichkeiten der Behandlung von Alterssichtigkeit (Presbyopie). Die operativen Ansätze hierzu sind zwar mannigfaltig, aber nur wenige Methoden führen zu einem zufriedenstellenden Ergebnis für die Patienten. Die von ihm favorisierte Methode ist die Monovision, die er aus ganz persönlicher Erfahrung kennt. Bechmann selbst hat eine Lasik mit Monovision bei sich durchführen lassen.

Sehr interessiert verfolgte das Publikum die Ausführungen des österreichischen Ass. Prof. Dr. Garhöfer zu Supplementationsstrategien bei der trockenen Form der altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Garhöfer stellte heraus, dass Nahrungsergänzungsmittel durchaus sinnvoll sind, aber nicht alle Vitamine sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken. Genaue Dosierungen und Zusammensetzungen sind noch Gegenstand der Forschung.

Im Gegensatz zu anderen Krankheiten ist bei der feuchten AMD besonders häufig auch das zweite Auge betroffen, stellte Prof. Dr. Holz aus Bonn in seinem Vortrag heraus. Der individuelle Bedarf an Reinjektionen von anti-VEGF-Medikamenten sei durchaus unterschiedlich. Schon nach drei Injektionen innerhalb der ersten vier Wochen kann bei einigen Patienten ein günstiger Therapieverlauf beobachtet werden. Im Schnitt seien jedoch acht Injektionen pro Jahr zum Erhalt der Sehleistung erforderlich. Neben der subjektiven Visus-Bestimmung hat für Holz die SD-OCT-Untersuchung der Makula eine zentrale Bedeutung.

Professor Dr. Dr. Grus aus Mainz stellte seine Studienergebnisse zum Einfluss immunologischer Prozesse bei Glaukom vor. Diese lassen den Schluss zu, dass auch eine Autoimmunkomponente eine Rolle bei dieser Krankheit spielen könnte. Diese Ergebnisse können seiner Meinung nach zu einem besseren Verständnis der Pathomechanismen beim Glaukom führen.

Anschließend berichtete Prof. Dr. Michelson aus Erlangen über neue diagnostische und therapeutische Ansätze bei Niederdruckglaukomen. Bei dieser Form des Glaukoms treten trotz normaler Augeninnendruckwerte Papillen- und Gesichtsfeldveränderungen ein. Forschungen haben gezeigt, dass neben der Augeninnendrucksenkung auch die systemische Anwendung von Medikamenten, die üblicherweise bei Hirnleistungsstörungen eingesetzt werden, geeignete Therapiemöglichkeiten sind.

Dr. Ralf Gerl aus Ahaus stellte beeindruckende Praxisbeispiele des Spectralis Vorderabschnitts OCT‘s vor. Schichtaufnahmen sind nun deutlich detaillierter als mit Spaltlampe oder Pentacam zu analysieren. Hieraus ergeben sich neue diagnostische Möglichkeiten und erleichtern Therapieentscheidungen bei hornhautchirurgischen Eingriffen.

Der Vortrag von Matthias Gerl ergänzte sehr gut die Ausführungen von Dr. Bechmann am Vormittag. Referierte Bechmann über die Theorie des Presbyopie-Managements präsentierte Matthias Gerl Erfahrungen und Beispiele aus der Praxis. Sein klinisch orientierter Vortrag gab den anwesenden Ärzten wichtige Informationen zur Beratung von presbyopen Patienten, die ohne Lesebrille auskommen möchten.

Überraschungsgast Dr. Stratmann, der bekannte Essener Kabarettist, sorgte mit seinem „medizinisch anzüglichen“ Programm für einen heiteren Abschluss. „Eine rundum gelungene Veranstaltung“, schwärmten die Kollegen und gratulierten Dr. Gerl und den Mitarbeitern der Augenklinik bei der Verabschiedung.

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