Keratokonus ist eine fortschreitende Hornhauterkrankung, die durch die zunehmende Ausdünnung und kegelförmige Vorwölbung der Hornhaut gekennzeichnet ist. Normalerweise ist die Hornhaut annähernd wie ein Kugelabschnitt gewölbt. Da die Qualität und Gleichmäßigkeit der Hornhaut entscheidend für die gute Sehfunktion ist, führt ein Keratokonus zu einem zunehmenden Sehverlust.
Erste Anzeichen sind häufige Brillenkorrekturen mit Veränderung der Hornhautverkrümmung und wechselnde Sehstärke. Oft wird dies zunächst an einem Auge wahrgenommen. Eine frühzeitige Diagnose ist im Anfangsstadium nur durch eine dreidimensionale Darstellung der Hornhaut möglich. Erst im Spätstadium zeigen sich an der Hornhaut Veränderungen (Fleischer’sche Ringe und Vogtlinien), die der Augenarzt mit herkömmlicher Diagnostik sehen kann.
Bei einem fortgeschrittenen Krankheitsbild lässt sich ein Keratokonus mit bloßem Auge von der Seite erkennen. Wenn es zu einem Hornhautödem (Flüssigkeitsansammlung in der Hornhaut) kommt, liegt ein akuter Keratokonus vor. Er kann unter Narbenbildung nach drei bis vier Monaten abheilen.
Der Keratokonus als solches kann nur bedingt behandelt werden – jedoch gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Sehbeeinträchtigungen auszugleichen. Zunächst werden meist Brillengläser gewählt. Schreitet die Erkrankung voran, wird zu harten Kontaktlinsen gegriffen. Sie ermöglichen eine individuelle Korrektur der unregelmäßigen Hornhautverkrümmung. Dadurch lässt sich in einigen Fällen eine volle Sehkraft für den Patienten herstellen.
Das Crosslinking dient der Stabilisierung der Hornhaut, was durch Quervernetzung von Gewebefasern (sog. Kollagenfasern) der Hornhaut erzeugt wird. Im Einzelnen wird die Hornhaut mit einer speziellen Substanz behandelt, dem sogenannten Riboflavin (ein Vitamin B2-Derivat). Dadurch kann die bestehende Hornhautform erhalten werden. Bei einigen Patienten kommt es nach dem Crosslinking zu einer Verbesserung der Sehkraft. Je früher man behandelt, desto besser ist die Prognose, die vorhandene Sehschärfe zu erhalten.
Damit die Substanz auch gut die Kollagenfasern der Hornhaut erreicht, wird die äußere Schutzschicht der Hornhaut schonend abgetragen und danach Riboflavin getropft. (Wenige Tage nach der Behandlung regeneriert sich die Schutzschicht von selbst.) Anschließend erfolgt die eigentliche Quervernetzung, indem die Hornhaut mit einem speziell hierfür entwickelten UV-Licht 30 Minuten lang bestrahlt wird. Am Ende der Behandlung wird eine sogenannte therapeutische Kontaktlinse auf die Hornhaut gesetzt. Die Linse verbleibt wenige Tage auf dem Auge und sollte nur vom behandelnden Augenarzt entfernt werden.
Zuletzt bleibt die Hornhauttransplantation zur Verbesserung des Sehvermögens. Hierbei wird operativ die erkrankte Hornhaut entfernt und durch eine klare Spenderhornhaut ersetzt. Da es sich hierbei um eine Transplantation von Fremdgewebe handelt, verbleiben Restrisiken wie z. B. die Transplantatabstoßung. Meist wird zwei Jahre nach der Transplantation das bestmögliche Sehen erlangt.
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