Bei diesem Erscheinungsbild liegt die Lidkante, meist die des Unterlids, nicht mehr am Augapfel an, sondern fällt nach vorne gewendet ab. Es sind verschiedene Ursachen für die Entstehung eines Ektropiums möglich.
Das sogenannte schlaffe Ektropium
Oftmals sind ein oder beide untere Lidbändchen, welches das Unterlid am Auge halten, altersbedingt von der Lidplatte gelöst. Dann reicht die normale Muskelkraft des Schließmuskels nicht mehr aus, das Unterlid am Auge zu halten.
Paralytisches Ektropium (durch Lähmung des Schließmuskels)
Bei einer Lähmung des verantwortlichen Hirnnervens (Nervus facialis), welcher die Muskulatur für den Lidschluss aktiviert, fehlt eine ausreichende Muskelkraft für den Lidschluß. Dadurch kann der Muskel nicht mehr die notwendige Spannung erzeugen, welche das Unterlid am Auge anliegen lässt. Diese Form tritt nach Schlaganfällen auf, hat aber in der Regel eine gute Chance, sich teilweise oder ganz zu erholen.
Narbenektropium
Durch Narbenbildung am Unterlid, wird die Haut nach unten gezogen. Die Narben können durch Verletzungen, Verbrennungen, Verätzungen oder nach Entfernung von Lid-Tumoren entstanden sein.
Da das Unterlid seine Funktion nicht mehr ausführen kann, nämlich die Oberfläche des Augapfels zu befeuchten und die Tränenflüssigkeit zum Tränenpünktchen zu führen, trocknet die Oberfläche aus und das Auge tränt und entzündet sich leicht.
Die genaue Inspektion des Augenlides und der umliegenden Hautgebiete ist ebenso essentiell, wie die Erhebung der Krankengeschichte.
Ziel des Eingriffs ist die möglichst exakte Wiederherstellung der regelrechten Anatomie, damit die Funktion des Lids wieder vollwertig hergestellt werden kann. Die chirurgische Technik richtet sich hierbei nach der Ursache. Ist der Eingriff beim schlaffen Ektropium mit wenig Aufwand verbunden, so stellen das Narbenektropium und das paralytische Ektropium den Operateur vor weitaus größere Herausforderungen. Auch wenn der funktionelle und kosmetische Eindruck sich deutlich verbessert, so kann bei den letztgenannten Formen nicht immer eine Vollkorrektur herbeigeführt werden. Die Operation erfolgt in Lokalanästhesie, indem ein Betäubungsmittel in das Lid gespritzt wird. Die Operation ist schmerzfrei und dauert zwischen 15 und 30 Minuten und wird ambulant durchgeführt. Die Heilungszeit liegt bei ca. 4 Wochen. Gelegentlich kann es im seitlichen Lidwinkel zu einem Fremdkörpergefühl kommen, welches durch die Narbenbildung in diesem Bereich verursacht wird. In der Regel gibt sich dieses unangenehme Gefühl nach wenigen Tagen oder Wochen von selbst. Die Übergangsphase kann dem Patienten mit Augensalben und Tränenersatzmitteln erleichtert werden.
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